SPD Neujahrsempfang

Veröffentlicht am 22.02.2010 in Kreisverband

von links: Wilfried Bodemer, Uschi Bodemer, Cedric Bodemer, Doro Moritz, Nils Nonnenmacher, Antje Hill

Neujahrsansprache hielt Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zum brandheißen Thema Werkrealschule.

Über 200 Gäste konnte der SPD-Kreisvorsitzende Timo Steinhilper in der Sport- und Festhalle Ispringen zum diesjährigen Neujahrsempfang begrüßen. Hart ging die Bundestagsabgeordnete Katja Mast bei ihrem Bericht aus Berlin mit der schwarz-gelben Bundesregierung ins Gericht: Klientelpolitik, wirtschaftliche Lähmung, soziale Spaltung und das Wachstumsbeschleunigungsgesetz habe kein Wachstum der Wirtschaft sondern eine Schuldenbeschleunigung gebracht. Unser SPD-Landtagsabgeordneter Thomas Knapp leitete mit seinem Grußwort dann über auf die Gastrednerin des Abends. Aufgabe der Kommunen sei es, mit baulichen Maßnahmen gute Rahmenbedingungen für die Bildung unserer Kinder zu schaffen, aber die Landesregierung verantworte, was in der Schule passiert. Dazu hatte die Gastrednerin Doro Moritz, Landesvorsitzende der GEW in Baden-Württemberg, in ihrer mit Spannung erwarteten Rede harsche Kritik zu üben. Die neue Werkrealschule bezeichnete sie als bildungspolitische Sackgasse ohne pädagogische Verbesserung für die Schülerinnen und Schüler. Dadurch werden die Hauptschulen nicht weiterentwickelt sondern der Landesregierung gehe es um die Schließung kleiner wohnortnaher Hauptschulen, die Einsparung von Personalkosten und die Ablenkung von der immer größer werdenden Unzufriedenheit der Eltern mit der Trennung der Schüler bereits nach der vierten Grundschulklasse. Hier werde versucht, mit ein bisschen Kosmetik von den Hauptproblemen unseres Schulsystems abzulenken. In der neuen Werkrealschule werden die Schüler aus ihren stabilen Klassengemeinschaften herausgerissen. Die Klassen werden größer, eine zusätzliche Förderung ist nicht eingeplant. Im Gegenteil: der zusätzliche Unterricht zur beruflichen Qualifizierung führt zu einer weiteren Aufspaltung in Profilkurse und dadurch einem an zwei Wochentagen stattfindenden insgesamt 15stündigen Unterricht an einer entsprechenden Berufsfachschule, die sich auch an einem anderen Standort befinden kann. Zwei Tage pro Woche würden also die Schüler aus ihrer stabilen Bezugsgruppe herausgerissen und in eine andere Schule integriert. Wie dies organisatorisch und psychologisch von den verantwortlichen Lehrkräften gemanagt werden könne, sei noch dahin gestellt. Geklärt ist auch nicht, wie die Lehrkräfte an Hauptschulen und beruflichen Schulen ihre Kooperation ohne zusätzliche Arbeitszeit koordinieren sollen und wer den zusätzlichen Schülerverkehr im ländlichen Raum organisiert und bezahlt. Aber alle Forderungen der GEW und des Landeselternbeirats als Sprachrohr der Eltern (die Vorsitzende Christiane Staab hat ja erst vor vier Wochen ihr Amt frustriert hingeschmissen) stoße beim Kultusministerium auf taube Ohren und knochenharte Blockade. Langen Applaus bekam Doro Moritz für ihren hochinteressanten Vortrag und sie wurde beim anschließenden Stehempfang in viele heiße Diskussionen verwickelt. Umrahmt wurde der SPD-Neujahrsempfang von der Bigband der Feuerwehr Pforzheim mit dem sinnigen Namen "Brandheiß".

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