Sozialdemokratischen Gemeinschaft Kommunalpolitik (SGK) in Ostfildern & Weilheim/Teck

Veröffentlicht am 11.05.2010 in Arbeitsgemeinschaften

Weilheims Bürgermeister Züfle (links) erläutert Kommunalpolitikern des Enzkreis & Pforzheim die Nutzung der Erdwärme

Sozialdemokratische Kommunalpolitiker aus Pforzheim und dem Enzkreis informieren sich über innovative Biomasse- und Geothermieprojekte im Landkreis Esslingen

Die Nutzung von Erneuerbaren Energien und der verstärkte Einsatz von Effizienztechnologien ist und bleibt ein Wachstumsmarkt. „Vorreiter bei der Nutzung Erneuerbarer Energien sind die Städte und Gemeinden im Land, die damit den Boden für den Durchbruch dieser Zukunftstechnologien bereiten. Oftmals sind es sozialdemokratische Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker, die hierbei Motor und Antreiber sind“, so der Organisator der Exkursion, SPD-Kreisvorsitzender Timo Steinhilper und stellvertretender Kreisvorsitzender der SGK zu Beginn der Exkursion. Grund genug für ca. 20 Sozialdemokratische Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker, darunter u.a. die Remchinger Gemeinderätin Uschi Bodemer, die Pforzheimer Stadträtin Ellen Eberle, sowie die beiden Knittlinger Stadträte Martin Blanc und Gisela Dannecker, sich eingehender mit dem Thema der Nutzung Erneuerbarer Energien in verschiedenen Kommunen unterschiedlicher Größe zu beschäftigen. Doch nicht nur Gemeinderäte, auch weitere, kommunalpolitisch Interessierte Mitglieder und Freunde der SPD waren an diesem Tag mit dabei.

Erstes Tagesziel war die Große Kreisstadt Ostfildern. Wo früher us-amerikanische Soldaten lebten, entstand in der Ostfildern ein Neubaugebiet der besonderen Art – der „Scharnhauser Park“. Auf 140 Hektar wurde ein ökologisch vorbildlicher, familienfreundlicher Wohn- und Lebensort mitten in der Region Stuttgart mit Wohnungen für rund 8.000 Menschen sowie ca. 2.500 Arbeitsplätzen errichtet. Die Energiekonzeption in diesem Gebiet schreibt generell Niedrigenergiebauweise vor. Grundlage der Energieversorgung ist ein zentrales Blockheizkraftwerk, das hauptsächlich mit Holzhackschnitzeln betrieben wird und alle Gebäude im Park mit Fernwärme versorgt. Neben der kompletten Wärmeversorgung wird in dieser Energiezentrale auch Strom erzeugt. Die elektrische Leistung beträgt 1 Megawatt (MW), die thermische 6,3 MW. Die Hanglage des Gebiets ermöglicht eine oberirdische Regenwasserentsorgung über Rinnen, Gräben und Versickerungsflächen. „Dieses Konzept der Wasserrückhaltung und -reinigung ist nicht nur ein positiver Akzent für das Kleinklima und die Freiflächengestaltung im Quartier, sondern dient auch dem Hochwasserschutz“, so Stadtplaner Karl-Josef Jansen von der Stadtverwaltung Ostfildern.
Energie aus den Tiefen der Schwäbischen Alb.
Nach dem Besuch in Ostfildern und einem gemeinsamen Mittagessen ging es weiter mit dem Bus ins benachbarte Weilheim/Teck. Hier wurden die sozialdemokratischen Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker von Bürgermeister Johannes Züfle in Empfang genommen.
„20 Jahre Vorarbeit und 19 Bohrungen in 80 Meter Tiefe waren notwendig, um den Erweiterungsbau des Weilheimer Rathauses nahezu ausschließlich mit regenerativer Energie zu beheizen“, informierte Weilheims frische gewählter Bürgermeister Johannes Züfle die SPD-Kommunalpolitiker. Die Nutzung der oberflächennahen Erdwärme sorgt u.a. dafür, dass mit Hilfe der „Betonkerntemperierung“ nicht nur im Winter für warme Büroräume gesorgt wird, sondern auch im Sommer für deren Kühlung Sorge getragen wird. Dazu wurden insgesamt 19 Erdsonden in 80 Meter Tiefe zur Entnahme der Erdwärme installiert.
Die entnommene Wärme wird im Weilheimer Rathaus über ein Wärmemedium in die Betondecken des Gebäudes gespeist, die dicht mit Wärmeleitungen durchzogen sind und flächig die Wärmestrahlung an den Raum abgeben. Da die reine Betonkerntemperierung sehr träge ist, wurden in den Randbereichen zur Fassade noch Heizelemente aus Metall in die Decke integriert, die eine Feinregulierung der Raumtemperatur ermöglichen. Im Sommer nehmen die Betondecken im umgekehrten Energiefluss Wärme aus den Räumen auf und führen diese Wärme über die Leitungen wieder zu den Erdsonden ab. Positiver Nebeneffekt: Jährlich werden 27 Tonnen klimaschädlichem Co2 eingespart.

Uschi Bodemer, OV-Vorsitzende

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